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Zur Situation geflüchteter Ukrainer und Ukrainerinnen in der Gemeinde Trebur

Auf dem Bild sehen Sie die Urkrainische Fahne

Zum Stichtag 01.06.2023 leben in Trebur 88 Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, darunter 22 Kinder und Jugendliche. Seit Beginn des Krieges waren 139 Menschen aus der Ukraine in Trebur wohnhaft, von denen 51 wieder verzogen sind. Die Unterbringung erfolgt ausnahmslos in Privatwohnungen oder Wohnungen, die vom Kreis GG angemietet worden sind.

Die Treburer Flüchtlingsberatung der Diakonie steht auch den Geflüchteten aus der Ukraine offen.

Derzeit besuchen sechs ukrainische Kinder die Kitas der Gemeinde Trebur. Etwa genauso viele Kinder waren kurzzeitig in den Kitas, sind dann aber wieder verzogen.

Grundlegend ist festzustellen, dass es keinen Unterschied zu den Kindern aus anderen Familien gibt, die nach Deutschland geflüchtet sind. Jedoch wirkt sich bei Ukrainern und Ukrainerinnen die Möglichkeit arbeiten zu können positiv auf die Sprachentwicklung der Erwachsenen aus.

In den Kitas sind die ukrainischen Kinder allen anderen Kindern aus Trebur gleichgestellt. Wenn es freie Plätze gibt, werden sie sofort aufgenommen, gibt es fehlende Plätze, müssen sie warten. Im OT Geinsheim, wo Kita-Plätze bis zur Erstellung der Container-Kita fehlen, wird den ukrainischen Eltern freigestellt, die Kinder im letzten Buchungsblock von 15:00 bis 17:00 Uhr in die Kita Kunterbunt zu bringen. Die Gruppen sind in dieser Zeit nur mit wenigen Kindern besetzt und so können die Kinder bereits erste Erfahrungen machen.

Im Bereich der Kinder- und Jugendförderung, die auch im regen Austausch mit den Schulen steht, zeigt sich, dass es den Kindern aus der Ukraine schwerer fällt, sich auf das Ankommen in Deutschland einzulassen, als geflüchteten Kindern aus anderer Herkunft.

Im Kontakt mit den Eltern (meist den Müttern) wird festgestellt, dass sie in der Regel planen hierzubleiben, da sie in der Ukraine keine sichere Zukunftsperspektive erwarten. Die Kinder haben dennoch die Hoffnung und verweigern sich deshalb häufig gänzlich, sich auf Integration einzulassen. Die Kinder- und Jugendförderung versucht dennoch bzw. gerade deshalb, die Ukrainer und Ukrainerinnen explizit anzusprechen.
Ein Extraangebot im Jugendhaus Geinsheim wurde schleppend angenommen, allerdings besuchen ein paar Kinder die anderen laufenden Gruppen. Jugendliche aus der Ukraine haben auch an der internationalen Jugendbegegnung (REJ) teilgenommen.

Als im Jahr 2022 die ersten Ukrainer und Ukrainerinnen nach Trebur kamen, erhielten alle Ankommenden ein Überbrückungsgeld zur Unterstützung bis sie Sozialleistungen erhielten. Alle Erwachsenen bekamen 50 EUR und jedes Kind 25 EUR aus Spendengeldern des Sozialen Netzes.

Im Café Wunderbar des Sozialen Netzes treffen sich jeden Mittwoch von 19 bis 21 Uhr ca. 20 Ukrainerinnen mit ihren Kindern. Gemeinsamer Austausch und gemütliches Beisammensein stehen im Mittelpunkt des Treffens. Sie werden betreut und erfahren Unterstützung von einer Ukrainerin, die schon seit vielen Jahren in Trebur wohnt. Sie berät sie bei Behördengängen, der Wohnungssuche und alltäglichen Problemstellungen und steht im Austausch mit den Hauptamtlichen des Sozialen Netzes.

Im alten Rathaus in Geinsheim unterrichteten anfangs zwei Ehrenamtliche geflüchtete die Ukrainer und Ukrainerinnen. Für die Anschaffung der Unterrichtsmaterialien erhielten die Geflüchteten einen Zuschuss vom Sozialen Netz.

Auf Anfrage unterstützen die Hauptamtlichen des Sozialen Netzes die Geflüchteten bei der Vermittlung von Sachspenden (Kinderkleidung, Haushaltsgeräte etc.).

Die ukrainischen Staatsbürger und Staatsbürgerinnen sind sehr gut vernetzt und helfen sich gegenseitig.