Zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November 2025 laden die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Trebur, Anette Welp und Jennifer Mathes, herzlich zu einer besonderen Abendveranstaltung ein.
Ab 19 Uhr lesen die Autorinnen Anette Welp und Britta Röder im Dialog aus eigenen sowie ausgewählten literarischen Texten, die sich eindrücklich mit Gewalt gegen Frauen in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen befassen.
Zur besseren Koordinierung wird um eine verbindliche Anmeldung gebeten unter der E-Mail: Gleichstellungsbeauftragte(at)Trebur.de oder Telefon: 06147 208-72.
Ein Tag gegen patriarchale Gewaltstrukturen
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen wurde 1999 von den Vereinten Nationen ausgerufen. Er macht weltweit auf die vielfach unsichtbare, aber allgegenwärtige Gewalt aufmerksam, der Frauen und Mädchen ausgesetzt sind – unabhängig von Herkunft, Alter oder sozialem Status. Diese Gewalt kann körperlich, sexualisiert, psychisch, emotional oder wirtschaftlich sein.
Anlass für die Einführung des Gedenktages war die Ermordung der Schwestern Mirabal am 25. November 1960 durch den Geheimdienst der Dominikanischen Republik – ein politisch motivierter Femizid, der bis heute symbolisch für den Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt steht.
Gewalt hat viele Formen
Verbal, psychisch, physisch oder strukturell – Gewalt gegen Frauen zeigt sich auf vielfältige Weise: durch sexuelle Übergriffe, häusliche Gewalt, Stalking, Zwangsheirat, Menschenhandel oder Genitalverstümmelung. Besonders häusliche Gewalt geschieht häufig im Verborgenen und wird von Personen verübt, denen die Betroffenen vertrauen. Viele Frauen schweigen aus Angst, Scham oder Abhängigkeit – und weil gesellschaftliche Strukturen sie oft nicht ausreichend schützen.
Statistisch erlebt jede vierte Frau in Deutschland zwischen 16 und 85 Jahren mindestens einmal im Leben Gewalt durch ihren (Ex-)Partner. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher, da viele Taten nicht angezeigt werden.
Wie in jedem Jahr wird auch 2025 vor dem Rathaus Trebur die Fahne „Gewaltfrei leben“ gehisst – als Zeichen der Solidarität und des Erinnerns.
„Gewalt hat viele Gesichter – Literatur macht sie sichtbar“
Im Zentrum der Veranstaltung stehen literarische Texte, die Gewalt an Frauen thematisieren, reflektieren und sichtbar machen. Die Lesung beleuchtet Themen wie emotionale Erpressung, Kontrolle, Abhängigkeit und körperliche Übergriffe – aber auch Widerstand, Selbstbehauptung und den Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
„Frauen kämpfen tagtäglich darum, sich aus gewaltvollen Strukturen zu befreien – nicht selten, um zu überleben“, sagt Anette Welp. „Literatur kann Missstände aufzeigen, Betroffenen eine Stimme geben und gesellschaftliche Veränderungen anstoßen.“
Einladung an die Öffentlichkeit
Die Veranstaltung findet am 25. November um 19 Uhr im Café Wunderbar, Kleine Grabengasse 7 in Trebur statt. Im Anschluss an die Lesung sind die Besucherinnen und Besucher zu einem offenen Gespräch eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Zur besseren Koordinierung wird um eine verbindliche Anmeldung gebeten unter der E-Mail: Gleichstellungsbeauftragte(at)Trebur.de oder Telefon: 06147 208-72.
Hintergrund: Gewalt ist keine Ausnahmeerscheinung
Laut Studien erlebt jede dritte Frau in Deutschland im Laufe ihres Lebens Gewalt. Diese geschieht häufig im nahen sozialen Umfeld – oft unerkannt und unbeachtet. Trotz gesetzlicher Fortschritte bestehen nach wie vor gesellschaftliche und strukturelle Barrieren, die es Frauen schwer machen, sich aus gewaltvollen Beziehungen zu lösen. Ökonomische Abhängigkeit, Tabuisierung, fehlende Unterstützungssysteme und festgefahrene Rollenbilder spielen dabei eine zentrale Rolle.
Hilfe und Beratung
Wenn Sie von Gewalt betroffen sind oder jemanden kennen, der Hilfe braucht, stehen folgende Anlaufstellen zur Verfügung:
Telefon: 116 016
Internet: www.hilfetelefon.de
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Bundesweites, anonymes und kostenloses Beratungsangebot – rund um die Uhr
Telefon der Beratungsstelle: 06152 80 0000
Telefon des Fraunehauses: 06152 39 977
Internet: www.frauenberatung-gg.de




