In Trebur wird der Tag des offenen Denkmals an verschiedenen Stationen stattfinden.
Gesellschaft Heimat und Geschichte, der Förderverein St. Alban und die Fachwerkbaubesitzer Jörg Ewald, Wilhelm Leuschner Platz 3 und Mario Andreya, Hauptstraße 21 werden gemeinsam an diesem Tag ihre wertvollen Denkmäler vorstellen, erklären und über ihre mühsame Arbeit, Renovierung und Restaurierung berichten. In Höfen der Hausbesitzer werden die Besucher bewirtet.
Auftakt: Gedenkstätte St. Alban
Der Tag beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst um 10 Uhr an der Gedenkstätte St. Alban am Groß - Gerauer Weg, auf der Vogtei. Die evangelische Pfarrerin Lena Brugger und der katholische Pfarrer Herr Loch zelebrieren gemeinsam diesen Gottesdienst.
Diese Stätte auf der Vogtei ist geschaffen worden um das Areal als mittelalterliches Siedlungsgelände mit einer ehemaligen Pfarrkirche hervorzuheben, in dessen Boden noch Reste und Spuren von einer Siedlung zu finden sind. Diese wiederzuentdecken haben sich nicht nur Heimatforscher zum Ziel gesetzt.
Anschließend Ortsrundgang:
Laurentiuskirche
Die Besucher zur Laurentiuskirche pilgern um etwas über den Aufenthalt des heiligen Wolfgang in Trebur zu erfahren. Auch über die Architektur und künstlerische Ausstattung des Barockbaus werden die Besucher informiert.
Der Heilige Wolfgang hielt sich mehrtägig im Jahre 980 in Trebur auf. Kaiser Otto II hatte zu einem allgemeinen Hoftag nach Trebur einberufen und dazu Stammesfürsten, Bischöfe, Äbte und Gesandte, um hier Reichsgeschäfte zu erledigen.
Besonders dabei ist die Nennung von Bischof Wolfgang von Regensburg, heute der heilige Wolfgang, Stadtpatron von Regensburg, Schutzheiliger zahlreicher Kirchen und Kapellen im Erzbistum München – Freising, im Salzkammergut in Österreich und darüber hinaus. Trebur wird in der Sonderausstellung „heiliger Wolfgang“ in München und Umgebung besonders erwähnt, weil heute noch die aufrecht stehende Architektur in der Vorhalle der Laurentiuskirche aus dem 10. Jh. vorhanden ist, wo sich der Heilige aufhielt.
Marienkirche (ehemalige Knabenschule) Obere Pforte
Weiter geht es zu den Resten der ehemaligen Marienkirche Obere Pforte, wo die Fundamente der ehemaligen Apsis im Straßenraum zu erkennen sind. Mit Granitplatten ist das Halbrund des ehemaligen Altarraums auf den im Boden vorhandenen Fundamenten kenntlich gemacht.
Diese Stelle im Halbrund soll mit einem Kunstwerk gestaltet werden. Dazu werden zwei Flaggen mit einem Entwurf an der Stelle des Gebäudes angebracht. Darauf ist das zukünftig entstehende Kunstwerk, ein Mosaik zu sehen, das einmal in den Boden eingelassen wird.
Weiter führt der Weg zum Museum, Öffnungszeit von 12 bis 17 Uhr, Nauheimer Straße 14, wo die Ausstellung über archäologische Bodenfunde und ein Film über die Pfalzzeit Trebur 829 – 1248 zu sehen sind. Es kann auch das Museumsgelände besichtigt werden. Das Fachwerkhaus wurde um 1610 erbaut.
Wilhelm Leuschner Platz
Vom Museum aus über die Nauheimer Straße verläuft die Route, Ecke Friedhofstraße an der Gedenkstätte der Treburer Synagoge.
Wilhelm – Leuschner – Platz 13
Man beachte das draufseitige Wohnhaus mit interessanter Fensteranordnung aus dem 18. Jh. bis 19. Jh. Hier war ehemals ein Gasthaus mit Tanzsaal und wurde würdevoll von Eigentümern restauriert.
Wilhelm-Leuschner-Platz 3
Schönstes Fachwerkgebäude an diesem Platz. Durch das Gebäude wird dem alten Rathaus gegenüber ein Akzent gesetzt und der Platz besonders bereichert. Das Gebäude wurde 1666 erbaut und enthält im Giebel Hausinschriften, die der jetzige Hauseigentümer mit hohem Aufwand wieder lesbar gemacht hat. Die Eckständer sind mit Schnitzwerk verziert, besonders im linken sind Wasserwesen (Wassermann und Wasserfrau) auf dem Eckständer zu erkennen. In älterer Literatur wird dieses Schnitzwerk als Arbeit eines wandernden Zimmergesellen angesehen, der aus dem Bodenseeraum kam. Die Besichtigung wird an diesem Tag ermöglicht.
Altes Rathaus
Weiter zum alten Rathaus, erbaut 1577, danach durch die Fachwerkmeile der Astheimer Straße. Hier ist noch ein gesamtes Ensemble von Fachwerkbauten aus dem 17 – 19. Jh. erhalten. Weiter zur Mainstraße an der Lindenschule vorbei, die 1908 erbaut wurde.
St. Albanskirche Am Rabenstein
Diese wurde 1964 neu erbaut, hauptsächlich durch den Zuzug von katholischen Heimatvertriebenen und Flüchtlingen die nach dem zweiten Weltkrieg in Trebur eine neue Heimat fanden. 2004 wurde die Kirche großzügig renoviert und würdevoll ausgestaltet.
Dort können die Besucher die Kirche besichtigen mit dem sakral-stimmungsvollen künstlerisch gestalteten Altarraum aus dem Jahre 2004, von Künstlerin Brigitte Satori Constatinescu erschaffen.
Die Besucher werden bei der Kirche St. Alban bewirtet.
Weitere Stationen im alten Trebur:
Hauptstraße 21
U-förmige Fachwerkhofreite mit Nebengebäuden. Das Wohnhaus besteht aus zwei Bauten, die erste Hälfte wurde im 17. Jh. erbaut und die Erweiterung im 18. Jh. Das Wohnhaus besteht aus sehr stabilen Eichenbalken und die gesamte Hofanlage zeugt von einer vermögenden Landwirtschaft. 1777 wird auf dem Gelände ein Brauhaus genannt. Die Besichtigung wird an diesem Tag ermöglicht.
Die Hauptstraße und die Große-Grabengasse wird um ein weiteres Fachwerkjuwel bereichert im Verband mit den Objekten Hauptstraße 17 und 19.
Die Hauptstraße in Trebur wurde im Mittelalter als breite Marktstraße geplant. An der Hauptstraße befinden sich noch andere interessante historische Objekte.
Ortsrundgang: Treffpunkt Museum 15 Uhr Ortsrundgang durch das Areal der ehemaligen Königspfalz und Führung durch die Laurentiuskirche und Umgebung.
Alles in allem „wert-Voll“