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Weihnachtsfest im Café Ukrajina

Auf dem bild sind 10 Erwachsene Urkainer und Ukrainerinnen zu sehen
Auf dem bild sind zwölf geflüchtete Kinder aus der Ukraine zu sehen, die zusammen an einem Weihnachtstisch sitzen

Am 21. Dezember 2022 feierten fünfzehn Erwachsene und zwölf Kinder im Alter von zehn Monaten bis vierzehn Jahren ein Weihnachtsfest im Café Ukrajina. Organisiert hatte die Weihnachtsfeier Nataliya Boelicke, die seit dem ersten Tag des Krieges in der Ukraine geflüchtete Menschen begleitet. Sie spricht neben ihrer Muttersprache Ukrainisch perfekt Deutsch, Russisch und Polnisch.

Das Café Ukrajina, das im allseits bekannten Café Wunderbar installiert ist, ist inzwischen ein wichtiger Treffpunkt für die Menschen, die gerne in einen Austausch kommen möchten. Es ist immer mittwochs von 17 bis 19 Uhr geöffnet.

Für das Weihnachtsbüfett hatten alle etwas mitgebracht: Plätzchen, Pizza, Salate, Süßspeisen, Sekt, Saft und vieles mehr. Es gab keine materiellen Geschenke. Stattdessen haben die Kinder getanzt, gesungen, Gedichte vorgetragen, musiziert und mit Orangen jongliert. Als Dank dafür haben sie verschiedene Weihnachtskugeln für ihren Weihnachtsbaum bekommen. Die Erwachsenen erhielten einen kleinen Wunschzettel mit einer Botschaft für 2023. Darauf waren Wünsche wie beispielsweise „Wohnung finden“, „Gesundheit“, „Familie wiedersehen“ oder auch „Rauchen aufhören“ zu lesen.

Das Wichtigste in diesen Stunden war der gemeinsame Austausch und das Feiern. „Wir haben um unsere Verstorbenen getrauert und geweint. Auch das ist wichtig,“ erzählt Nataliya Boelicke.

Einige Familien sind im Astheimer Schlösschen oder in privaten Wohnungen untergebracht. Wieder andere haben bereits eine eigene Wohnung. Als der Krieg begann, hofften sie, dass der Krieg schnell beendet sei und sie schnell wieder zurück in ihre Heimat könnten. Es ist anders gekommen. Gerade für die Frauen ist es nicht einfach, Kinderbetreuung und Arbeiten gleichzeitig zu organisieren. Sie unterstützen sich gegenseitig.

„Die Realität ist sehr hart für uns“, erzählt die einundfünfzigjährige Lyudmyla Kohnt, die mit ihren Kindern Serhiy und Karina seit März 2022 in Deutschland lebt. Sie kommen aus Lwiw (Lemberg). Ihre Mutter und Schwester leben noch in der Urkraine.

Gerade für die Kinder ist diese Situation schwer zu ertragen. Dennoch haben sie sich in Trebur gut integriert und besuchen die Grundschule oder haben einen Platz in einer der Kindertagesstätten. Besonders den Kindern tut es gut, wenn sie mittwochs im Café Ukrajina mit ihresgleichen spielen können.

„Die Treffen hier im Café Ukrajina tun uns allen gut, auch weil wir hier Ukrainisch sprechen können“. Lyudmyla lächelt. „Das Café ist wie ukrainischer Sauerstoff, ukrainische Erde und ukrainische Energie für uns.“

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